UV-Strahlung und die Wirkung auf den Körper

Vitamin D3

Sonnenschutz / Sonneschutzmassnahmen

Risikofaktoren eines Hautkrebses und Prophylaxe

Hautkrebs-Screening / Selbsuntersuchung


UV-Strahlung und die Wirkung auf den Körper

UV-Strahlung

Die Sonne alleine und Sonnenstrahlung sind lebenswichtig. Die Strahlung unterstützt die Photosynthese bei Pflanzen, sorgt für Licht und Wärme und bewirkt unsere Vitalität und allgemeines Wohlbefinden. Das letzte ist vor allem auf die Helligkeit und die Wärme der Sonnenstrahlung zurückzuführen.

Neben Licht und Wärme strahlt die Sonne aber auch so genannte ultraviolette (UV-) Strahlung ab. Diese bewirkt die Bildung für das Leben notwendigen Vitamin D3, das für den Aufbau und Erhalt der Knochen benötigt wird. Um diese Prozesse zu gewährleisten, genügen bereits 15 Minuten Sommersonne auf exponierten Körperstellen wie Gesicht und Hände - auch in unseren Breitengraden. Jede Sonnenexposition, die darüber hinaus geht, kann der Gesundheit schaden. Die Haut altert wesentlich schneller und das Risiko, an einem Hautkrebs zu erkranken, nimmt kontinuierlich zu.

Die UV-Strahlung ist für das menschliche Auge unsichtbar und dringt unterschiedlich tief in die Hautschichten ein, deshalb spürt man sie leider erst, wenn es häufig zu spät ist. Bei der Intensität der Strahlung spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle.

  • Geographische Lage: am stärksten ist die UV-Strahlung im Äquator-Bereich, aufgrund der senkrechten Strahlung auf die Erde. Je näher zum Äquator, desto intensiver die UV-Strahlung ist.
  • Jahreszeit: Im Sommer ist die UV-Strahlung am intensivsten.
  • Tageszeit: Je höher die Sonne am Himmel steht, desto stärker ist die Strahlung.
  • Höhenlage: je höher die Lage und je klarer die Luft desto intensiver die UV-Strahlung.
  • Bewölkung: auch durch die Wolken kommt die Sonnenstrahlung. Je stärker die Bewölkung desto reduzierter die Strahlung. Durch dicke Wolkenschicht wird sie aber nicht komplett gestoppt.
  • Umgebung: UV-Strahlung wird durch Schnee, Wasser, Sand und sogar Asphalt reflektiert.



Die Wirkung der Strahlung

Die Haut wird selbstverständlich mehr belastet, je mehr Sonnenstrahlung sie bekommt. Wir unterschieden zwischen UV-A und UV-B-Strahlung. Die UV-B-Strahlung dringt bis in die Basalzellschicht mit ihren pigmentbildenden Zellen ein. Die UV-A-Strahlen dringen noch tiefer, bis in die mittlere Hautschicht, die Lederhaut, ein.

 

UV-Index

 

Quelle: unsererhaut.de

 

Um die Menschen vor übermässiger UV-Belastung zu warnen wurde der globale, solare UV-Index (UVI) festgelegt. Dieser gibt die sonnenbrandwirksame solare Bestrahlungsstärke an und variiert mit der Bewölkung, mit dem Sonnenstand (also mit geographischer Breite, Tages- und Jahreszeit), mit der Dicke der Ozonschicht, sowie mit der Höhe.

Der UVI ist international einheitlich, beginnt bei 1 und erhöht sich mit der Strahlung. Je höher der UV-Index, desto größer die Gefahr für die Haut und Augen. Angegeben wird immer der Maximalwert, der mittags erreicht wird. Anhand von UVI (und unter Berücksichtigung des individuellen Hauttyps) kann eine maximale Aufenthaltsdauer in der Sonne abgelesen werden und einen entsprechenden UV-Schutz kann angepasst werden.

Bei einem UVI zwischen 0 bis 2 ist die Belastung gering und es sind keine Schutzmaßnahmen nötig. Bei einem UVI zwischen 3 (mittlere Belastung) und 7 (hohe Belastung) sollte um die Mittagszeit die Sonne gemieden werden und die Sonnencreme aufgetragen werden. Ab einem UVI von 8 (sehr hohe Belastung) sind weiteren Sonnenschutzmaßnahmen nötig: um die Mittagszeit möglichst im Haus bleiben, auf jeden Fall Schatten aufsuchen, unbedingt entsprechende Kleidung, Hut und Sonnenbrille tragen und auf die unbedeckte Haut Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfakor auftragen.

Den UVI erfahren Sie in Wetterberichten oder im Internet auf der Wetterdienst-Seiten. Allgemeine Schutzempfehlungen beziehen sich immer auf einen Hauttyp 2, der nicht vorgebräunt ist.


Vitamin D3

Vitamin D3 ist essentiell zum Aufbau von Knochen im menschlichen Körper. Sie reguliert den Calcium- und Phosphatstoffwechsel und fördert damit die Mineralisierung und Härtung der Knochensubstanz. Dafür jedoch ist die pralle Sonne nicht nötig und kann dem Körper eher mehrere Schaden zufügen.

Vom deutschen Bundesministerium für Strahlenschutz (BfS) wurde eine UV-Bündnis, welche aus 22 Vertretern von Fachorganisationen aus den Bereichen Strahlenschutz, Ernährungswissenschaften, Medizin, Risikobewertung und Forschung besteht, gegründet. Im Dezember 2014 hat diese Organisation eine Empfehlung zur „UV-Exposition zur Bildung des körpereigenen Vitamin D“ veröffentlicht, wo es eindeutig angegeben wurde, dass für eine ausreichende Synthese von Vitamin D genügt es, Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutzmittel zwei- bis dreimal in der Woche der Hälfte der minimalen sonnenbrandwirksamen UV-Dosis auszusetzen – das bedeutet die Hälfte der Zeit, in der man ungeschützt einen Sonnenbrand bekommen würde.

Es wird eindeutig von starken, nicht ärztlich kontrollierten UV-Bestrahlungen (zwecks Vitamin-D-Bildung, der Selbsttherapie eines Vitamin-D-Mangels oder der Bräunung) abgeraten.

In zahlreichen Studien ist es wissenschaftlich belegt, dass die UV-Strahlung Hautkrebs verursachen kann. Viele Organisationen warnen seit Jahren vor der Nutzung von Solarien. Die höchste Bestrahlungsstärke die in Solarien festgelegt wurde, entspricht der höchsten auf der Erde, die mittags am Äquator bei wolkenlosem Himmel notiert wird. Wenn die Solarienbesuche bereits vor dem 35 Lebensjahr stattgefunden hatten, steigt das Risiko an einem malignen Melanom, dem bösartigen schwarzem Hautkrebs zu erkranken um 60%.

Sollte bei einem Patienten, insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten, ein Verdacht auf Vitamin D-3-Mangel bestehen, sollte er sich unbedingt ärztlich untersuchen und beraten lassen, anstatt ein Solarium zu besuchen, denn die Empfehlung des UV-Bündnis wurde klar dargestellt: Ein Mangel an Vitamin D kann nur ein Arzt sowohl diagnostizieren als auch behandeln.

Die weiteren möglichen positiven Auswirkungen von Vitamin D, welche hinaus der Aufbau und Erhalt vom Knochen gehen, wie zum Beispiel eine vermutete Schutzfunktion gegen diversen Tumoren, sind wissenschaftlich nicht genügend belegt. Sollte dieses neu erforscht und belegt werden, so werden die entsprechenden Empfehlungen ausgesprochen.


Ozonschicht

Mit Ozonschicht versteht man eine „Gashülle“, die die Erde umgibt und vor ultravioletter Strahlung schützt. In den letzten Jahrzehnten ist eine zunehmende Verdünnung der Ozonschicht festgestellt worden. So ist die 50 Kilometer dicke Schicht bereits um ca. 20 % geschrumpft und in jedem weiteren Jahr reduziert sie sich um weitere 0,5 %.

Die Stärke der Ozonschicht erreicht einen Tiefpunkt jeweils im Winter, dabei erreicht sie über der Antarktis die Hälfte der ursprünglicher Dicke. Schuld an der allgemeinen Schwächung der Ozonschicht ist der sog. Treibhauseffekt unserer Erde. Verantwortlich dafür sind zum grossen Teil die Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs), welche nach wie vor bei der Herstellung von Kunststoffen als Lösemittel, Treibmittel und Kühlmittel verwendet werden.

Als Folge des Treibhauseffektes dringt die UV-B-Strahlung bis zur Erde vor. Diese intensive Strahlung verspüren wir durch schnelleren Sonnenbrände und dadurch höhere Wahrscheinlichkeit an einem Hautkrebs zu erkranken. Durch das veränderte Freizeitverhalten nimmt die Entwicklung der Hautkrebserkrankungen zu.

 

Sonnenschutz / Sonneschutzmassnahmen

Sonnenschutz

Die Hautkrebserkrankungen nehmen in den letzten Jahren zu. Dafür sind die veränderte Freizeitverhalten, intensive Sonnenurlaube rund ums Jahr, sowie die überdurchschnittliche Nutzung von Solarien verantwortlich. Die Schäden durch UV-Strahlung lassen sich gut vermeiden, es sollten nur die einfachen, aber auch wichtigen Regeln beim Umgang mit der Sonne beachtet werden. Nach wie vor unverändert bleibt: Sonnenbrand vermeiden!

Es gibt an der Haut die sogenannten Sonnenterrassen, welche einen extra-Sonnenschutz benötigen. Diese Körperstellen bieten der Sonne die grössten Angriffsflächen an. Dazu zählen die unbehaarte Kopfhaut (oder Scheitel), Stirn, der Nasenrücken, die Augenpartien, Wangen, Ohren, Lippen, Schultern, Rücken, Nacken, Dekolleté sowie Fußrücken. Diese Areale sollten möglichst bedeckt werden und eine Sonnenschutzcreme mit einem besonders hohen Lichtschutzfaktor soll angewandt werden.


Überblick der wichtigsten Sonnenschutzmassnahmen

Freizeitgewöhnheiten ändern

Heutzutage wird die gebräunte Haut nach wie vor als Zeichen der Attraktivität in bestimmten Kreisen betrachtet, deshalb sind die langen Sonnenbäder und sogar Sonnenbrände für manche Menschen nicht aussergewöhnlich. Diese schlechten Beispiele der Erwachsenen, werden dann von den Kindern und Jugendlichen übernommen und weiter kultiviert Es soll deshalb auch eine Botschaft weitergegeben werden, dass durch die unterschiedenen Hauttphototypen ist auch die Hautfarbe für jedem individuell bestimmt. Deshalb soll auch der Umgang mit der Sonne dem Hauttyp angepasst werden.

Mittagszeit im Schatten verbringen

In der Mittagszeit scheint die Sonne am stärksten und intensivsten. Die Mittagssonne soll zwischen 11 und 15 Uhr gemieden werden. Die geographische Lage spielt hierzu auch eine entscheidende Rolle genauso wie die Witterungseinflüssen und die Jahreszeit. So ist ein Sonnengeniesser mittags auf Mallorca fast der doppelten UV-Strahlung ausgesetzt wie zur selben Zeit in Zürich.

Im Schatten bleiben

Nicht nur in der Mittagszeit sollten die Sonnenanbeter im Schatten bleiben, es gilt - vor allem an den sonnigen Tagen - für den ganzen Tag. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass der Schatten die UV-Belastung bis zu 50 % reduziert. Durch Reflektieren von der Umgebungsstrahlung ist man auch unter Sonnenschirm, Bäumen oder Markisen noch einem Teil der UV-Strahlung ausgesetzt.

UV-Schützende Kleidung tragen

Um ohne Sonnenbrand an den sonnigen Tagen die Wärme genießen zu können, sollte man in der Sonne sich doch nicht aus- sonder anziehen. Es soll immer eine Kopfbedeckung mit einer breiten Krempe als Schutz für die Augen, Ohren, das Gesicht und der Nacken getragen werden. Eine qualitativ gute Sonnenbrille mit 100 % UV-A- und UV-B-Schutz reduziert die Gefahr von Augenschäden und die Sonnenverbrennung in der empfindlichen Augenpartie. Die Kleidung sollte möglichst langärmelig sein und einen lockeren Schnitt haben. Es gibt auch spezielle UV-Schutz-Kleidung, welches aus einem atmungsaktiven und schnell trocknenden Material hergestellt wird. Diese Kleidung bietet den optimalen Sonnenschutz an.

Sonnencreme anwenden

Nicht nur haben, aber auch anwenden- sollte das Moto derjenigen, die behaupten, eine Sonnencreme „mal gekauft haben“ und in Kosmetikschrank zu haben, lauten. 30 Minuten vor dem Sonnenbad sollte reichlich eine wasserfeste Sonnencreme mit einer Lichtschutzfaktor mindestens 25-30 aufgetragen werden. Alle unbedeckten Körperstellen sollten beachtet werden. Bei der Kinder und Menschen mit heller Haut sollte eine Creme mit einem Lichtschutzfaktor mindestens 30 und am besten 50 angewendet werden. Das Eincremen soll regelmäßig und häufiger während des Tages erfolgen, insbesondere nach dem Baden, da selbst wenn die Creme wasserfest ist, wird die durch Wasser, Schweiß, Sand und Handtücher abgewischt. Die schützende Wirkung von der Creme wird durch das Nachcremen nicht verstärkt oder verlängert, die wird nur weiterhin erhalten.

Es ist sehr wichtig daran zu denken, dass die Sonnenschutzmittel zwar vor der Sonnenbrand, aber nicht vor dem Hautkrebs schützen. Diese konnte in einer Studie der International Agency for Research on Cancer (IARC Handbook of Cancer Prevention) nachgewiesen werden.

Das bedeutet jedoch nicht, dass Sonnencremes nichts bringen. Hier ist vor allem das Verhalten der Bevölkerung wichtig sowie das Bewusstsein, dass das Eincremen nicht zu einem verlängertem Aufenthalt in der Sonne führen sollte. Zudem wird die Creme an den ausschliesslich nicht von den Textilien bedeckten Körperareale angewendet. Dafür wird es empfohlen zusätzlich zu den Textilen eine Sonnenschutzcreme anzuwenden.

Desweiteren ist die tägliche Anwendung der Sonnenschutzcreme weit von der Laborbedingungen, wo der Lichtschutzfaktor bestimmt wird, entfernt. Als Empfehlung gilt: bei ca. 2 m² Haut, soll zum einmaligen Eincremen ca. 40 ml Sonnencreme aufgetragen werden. Leider wird diese sehr selten eingehalten.

Die empfindliche Haut der Säuglinge und Kleinkinder gehört auf keinen Fall in die direkte Sonne. Die soll auch nicht unnötig mit Sonnenschutzmittel belastet werden. Es sollte immer ein Schatten aufgesucht werden und die Kinder sollten sonnengerecht angezogen werden.

Dem UV-Index- entsprechend Verhalten

Bei der Planung der Aktivitäten im Freien sollte unbedingt der UV-Index berücksichtigt werden. Im Zweifelsfall immer eine Kopfbedeckung, T-Shirt und Sonnencreme dabei haben.

Sonnenschutz nicht vernachlässigen

Ein Sonnenbrand tritt bei manchen Menschen auf, da sie den Sonnenschutz bei bestimmten Gelegenheiten für überflüssig halten. So wird es zum Beispiel beim Sitzen auf dem Balkon oder Terrasse, im Garten-Café, bei einem Mittagsspaziergang, beim Grillen oder bei Spiel und Sport im Freien nicht eingecremt. Deshalb ist es wichtig, immer eine Sonnencreme dabei zu haben, um bei solchen Gelegenheiten keinen Sonnenbrand zu bekommen.

Sonnenstudios meiden

Die Bräunung als Vorbereitung vor dem Sonnenurlaub oder zu anderen kosmetischen Zwecken ist dringend abzuraten. Nicht nur die Geldbörse, aber vor allem der persönliche „Hautkrebskonto“ wird stark belastet.


Risikofaktoren eines Hautkrebses und Prophylaxe

Risikofaktoren eines Hautkrebses

Bei den Menschen mit mehr als 50 Pigmentmale ist das Risiko für die Entwicklung des malignen Melanoms um das 7- bis 15-Fache erhöht, deshalb stellt der Anzahl der Muttermale, die sowohl nach der Geburt als auch im Lebensverlauf erworben sind, ein wesentlicher Risikofaktor dar. Daher ist es wichtig, dass wenn die Patienten durch die Anzahl der Pigmentmale beunruhigt sind, sollten sie sich unbedingt dermatologisch untersuchen lassen. Es ist auch wichtig zu wissen, dass der Hautkrebs heilbar ist, wenn er rechtzeitig erkannt wird.

Sonnenbrände, die in der Kindheit und Jugend entstehen, erhöhen das Hautkrebsrebsrisiko um das Zwei- bis Dreifache.

Die genetische Veranlagung ist auch nicht zum Unterschätzen. Personen mit den hellen Hauttypen (Hauttyp 1 und 2), mit rötlichen oder blonden Haaren und mit Neigung zu Sommersprossen, oder diejenigen mit einer Familiärengeschichte eines malignem Melanoms haben sogar bis zu 120-fach erhöhtes Risiko, selbst an einem malignen Melanom zu erkranken.

Die individuell variierenden Risiken für eine Hautkrebsentwicklung:

  • Viele Pigmentmale (mehr als 50)
  • Hauttyp I oder II: (Helle Haut, blaue oder grüne Augen, blonde oder rote Haare, höhere Tendenz zu verbrennen als zu bräunen, Sommersprossen)
  • Sonnenbrände in Kindheit und Jugend
  • Anamnestisch malignes Melanom in der Familie


Kinder in der Sonne

Die Haut der Säuglinge und kleiner Kinder ist sehr empfindlich und Sonnenbrand anfällig. Diese sollte wesentlich besser als die Haut der Erwachsenen vor der Sonne geschützt werden, denn der UV-Eigenschutz der Haut ist in den ersten Lebensjahren noch nicht vollständig entwickelt. Man muss immer beachten, dass insbesondere kleinen Kinder viel Zeit im Freien verbringen. Die Eltern sollen auch ein guter Beispiel sein und stets ein vernünftiges Verhalten der Sonne gegenüber den Kindern demonstrieren.

Das Risiko eines Sonnenbrands minimieren

Es muss sehr vorsichtig mit der Sonnenbestrahlung umgegangen sein, sodass die Kinder auf keinen Fall ein Sonnenbrand erleiden. Bereits eine leichte Rötung der Haut kann in der Zukunft schlimme Konsequenzen haben. Ein schwerer Sonnenbrand bei einem Kind kann lebensbedrohlich sein und muss sofort ärztlich versorgt werden.

Babys dürfen nicht in die Sonne!

Da ihr hauteigener Sonnenschutz noch nicht entwickelt ist, dürfen die Säuglinge nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden. Babys können weder von der Sonne weg laufen, noch signalisieren, dass die Strahlung zu stark wird, deshalb sollten die Eltern immer darauf aufpassen, dass sie im Schatten bleiben. Auch die Sonnenschutzmittel sind zum Grossteil für die zarte Babyhaut nicht geeignet, weshalb sie mit Lichtschutzmittel nicht unnötig belastet werden soll.

Vitamin D

10 bis 15 Minuten indirekter Sonneneinwirkung bei einem Aufenthalt im Freien sind vollkommen ausreichend, um einem Vitamin D-Mangel vorzubeugen. Direkte Sonneneinstrahlung ist überhaupt nicht nötig um gesundheitlich von der Sonne zu profitieren.

Schatten und sonnenangepasste Textilschutz

Die einfachste Methode die Kinder vor der Sonne zu schützen ist sie im Schatten spielen zu lassen und eine sonnengerechte Kleidung anziehen. Der Textilschutz soll einen UV-Protektions-Faktor (UPF) haben, welches nicht geringer als 30 sein sollte. Beim Baden ist ebenfalls an einer UV-Schutz zu denken, da sollten insbesondere die Schulter und die Kopfhaut bedeckt werden. Die nicht bedeckten Körperstellen stets mit dem Lichtschutzfaktor >30 eincremen.

Mittagssonne meiden

Die Kinder sollten im Freien nicht während der Mittagsstunden der Sonne ausgesetzt werden. Besser ist die schwache Morgensonne oder die Nachmittagszeit um draußen zu spielen. Auch mit der Lichtschutzcreme sollen die Kinder nicht zu lange in der Sonne bleiben.


Hautkrebs-Screening / Selbsuntersuchung

Hautkrebs-Screening

Ziel einer Vorsorgeuntersuchung ist, bösartige Veränderungen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln (entfernen), sodass sie keine Bedrohung für das Leben mehr darstellen. Ein Hautkrebs –oder anders gesagt eine bösartige Neubildung wie ein sogenannter „weisser Hautkrebs“: spinozelluläres Karzinom, Basazellkarzinom oder „schwarzer Hautkrebs“- das maligne Melanom, können, solange die sich in der obersten Hautschicht aufhalten, leicht und komplett operiert werden und somit geheilt werden. Denn das Stadium der Tumore, welche die Basalschicht der Haut nicht überschritten haben, gilt nicht als invasives Stadium. Die Heilungschancen sind deshalb gut und die Angst sowohl das Leiden kann dem Patienten erspart werden.


Selbstuntersuchung

Die Patienten kennen ihre Haut am besten. Deshalb ist es wichtig, dass es eine Selbstuntersuchung bei sich wie auch eine Untersuchung bei dem Partner regelmäßig durchgeführt wird. Einmal im Monat soll sich der Patient vom Kopf bis Fuss untersuchen. Die „versteckten“ oder schwer zugänglichen Stellen kann der Partner oder eine Person des Vertrauens untersuchen. Die verdächtigen Stellen oder veränderten Muttermale sollten dem Arzt präsentiert werden.

In Ruhe und ganz methodisch soll die Selbstuntersuchung, auch mithilfe des Handspiegels, erfolgen. Nach den regelmäßigen Untersuchungen werden die Auffälligkeiten leichter erkennbar.

Auffällig ist alles, was sich in Form, Farbe oder Größe verändert hat. Hilfreich bei der Selbstuntersuchung zur Beurteilung von Pigmentmalen ist die sogenannte A-B-C-D-E Regel:

A für Asymmetrie.

Unregelmäßige Form eines Pigmentmals, wenn (wenn man sich vorstellt) es entlang der 2 Achsen gefaltet werden würde.

B für Begrenzung.

Der Mal weist Unregelmäßigkeiten an den Rändern auf, ist unscharf begrenzt, zackig, rau oder Ausläufer hat.

C für Colorit.

Die Farben des Mals sind nicht gleichmäßig, es gibt Farbunterschiede.

D für Durchmesser.

Pigmentmale mit einem Durchmesser von mehr als zwei Millimetern sollen in jedem Fall beobachtet werden.

E für Erhabenheit

Wenn die Male uneben oder erhaben sind, sollte man auch die genauer beobachten.

Besonders genau sollten die dunklen Verfärbungen unter der Fußsohle oder einem Nagel inspiziert werden. Diese können sich auch bösartig entwickeln. Sollte der Patient nach der A-B-C-D-E Regel etwas Auffälliges entdecken, so sollte er einen Dermatologen aufsuchen um die spezialisierte dermatoskopische Untersuchung durchzuführen.

Nicht nur auf die Pigmentmale sollte man achten. Auch die dunklen Verfärbungen an den Fußsohlen oder unter einem Nagel oder auch eine plötzliche Ablösung eines Nagels, auch die schmerzhaften andauernden Entzündungen des Nagelfalzes können an einen Melanom andeuten.

In der Regel gilt es : lieber einmal zu viel einen Arzt zu besuchen als einmal zu wenig.

Allerdings ersetzt die Selbstuntersuchung auf keinen Fall die regelmäßigen fachärztlichen Untersuchungen. Jährlich oder in einem individuell vom Arzt bestimmten Intervall sollten die Patienten die Haut untersuchen lassen.

 


Dr. (VAK Moskau) med. Vadym Volpov

Facharzt FMH Dermatologie & Venerologie, Phlebologie SGP,
ästhetische Chirurgie (A), Lasermedizin SGML