Ursachen und Therapieoptionen

Gegen Reiterhosen kann man durch Sport, Diäten und einen aktiven Lebenswandel nicht viel ausrichten. Bindegewebsschwäche ist nur in frühen Jahren eine Frage der genetischen Disposition und trifft mit zunehmendem Alter im Grunde jeden Menschen. Sie resultiert aus einer schlechteren Versorgung der Kollagenfasern, die für das Stützkorsett des Gewebes verantwortlich sind.

ReiterhosenReiterhosen entstehen, wenn bei zunehmendem Alter einerseits die festigende Kraft des Bindegewebes nachlässt und andererseits ungünstige Fettablagerungen im Oberschenkel und an den Hüften auftreten. In seltenen Fällen kann auch eine genetisch bedingte Veranlagung zu einer allgemeinen Bindegewebsschwäche bereits in jungen Jahren die Bildung von Reiterhosen begünstigen. Reiterhosen sind nicht nur ein weibliches Problem; sie treten auch bei Männern auf und sind bei ihnen oft mit einem starken Übergewicht verbunden.

Hauptsächlich sind es aber Frauen, die unter der Bildung von so genannten Reiterhosen leiden. Oft haben Frauen, die von Reiterhosen betroffen sind, auch noch einen relativ zierlichen Oberkörper, was die unerwünschte optische Wirkung nur noch verstärkt.

Gründe für die Entfernung der Reiterhosen liegen in der optischen Abweichung vom Idealbild einer Frau. Reiterhosen sind Fettsammlungen an den Außenseiten der Oberschenkel, die auch durch Sport und spezielle Übungen nicht zu begrenzen oder verändern sind.

Als wäre dies nicht schon genug, neigen Frauen mit der Veranlagung zu Reiterhosen meist auch zu einem schlechteren Hautbild und einem von Natur aus schwächeren Bindegewebe. Häufig leiden sie auch unter Cellulite.

Drei Methoden stehen zu ihrer Entfernung zur Verfügung: die Laser- /Radiofrequenzassistierte Liposuction – das Fett absaugen mit gleichzeitiger Gewbestraffung, das Liposculpture – die Auflösung der Fettzellen durch Ultraschall, und die Injektionslipolyse – das Schmelzen von Fettzellen. Welche Methode zum Einsatz kommt, wird je nach Menge von überschüssigen Fettzellen, individuellen Gegebenheiten und den Vorlieben des Chirurgen bestimmt. Diese Eingriffe gehören zur Routine für Fachärzte für Dermatochirurgie oder ästhetische Chirurgie. Allerdings sind die letzten zwei Therapiemöglichkeiten eher mit Einschränkungen anzuwenden.

Methoden

Die am häufigsten verwendete Methode zur Entfernung von Reiterhosen liegt in der Fettabsaugung, respektiv Laser-/Radiofrequenzasssistierten Liposuction. Dabei werden mithilfe einer Kochsalzlösung die Fettzellen aufgeschwemmt und können dann leichter abgesaugt werden. In dieser Kochsalzlösung befinden sich schmerzstillende und entzündungshemmende Mittel, so dass höchstens eine örtliche Betäubung nötig wird. Verwendung findet diese Methode bei allen Mengen überschüssigen Fettgewebes.

Über winzig kleine Einschnitte werden minimal-invasiv dünne Laser -/Radiofrequenzkanülen in die unteren Hautschichten der zu behandelnden Körperregion eingeführt. Eine Vakuumpumpe saugt dann aus diesen Schichten das überschüssige Fettgewebe schonend ab. Leicht kreisende Bewegungen der Kanülen lösen gleichzeitig das umliegende Fettgewebe, straffen das Bindegewebe und verhindern somit dauerhaft die Ansiedlung neuer Fettzellen.

Bei der Liposculpture spielt die Technik eine grosse Rolle. Hierbei wird ein Ultraschallgerät auf das Fettgewebe aufgesetzt. Es sendet Wellen mit niedrigen Frequenzen ins Gewebe, die dafür sorgen, dass die Fettzellen mechanisch zerstört werden. Es gibt heutzutage nur sehr wenig ernsthafte Hersteller, von denen effektive und geprüfte Geräte zu Verfügung stehen. Dementsprechend sind die Anschaffungs- und die Behandlungskosten sehr hoch. Dagegen sind die Ergebnisse der Behandlung eher moderat und nicht direkt nach der Sitzung sichtbar. Es werden mehrere Sitzungen benötigt. Des weiteren bleibt das Fett aus zerstörten Fettzellen weiterhin im Körper. Freies Fett muss verarbeitet, respektive ausgeschieden werden. Es belastet sehr stark die Leber, Niere und erhöht das Risiko von Komplikationen bis zur Fettembolie.

Um bessere Ergebnisse zu erzielen wird oft mit höheren Energien gearbeitet, was zur Verletzung der anliegenden Strukturen wie Knochen, Sehnen und Muskel führt.

Eine weitere beliebte Methode ist die Injektionslipolyse oder auch Fett-Weg-Spritze. Aufgrund der speziellen Formulierung der Injektionsflüssigkeit schmelzen die Fettzellen. Je nach Ausprägung der Reiterhosen sind mehrere Sitzungen im Abstand von mehreren Wochen notwendig, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Die Injektionslipolyse ist nur für sehr kleine Flächen und Fettmengen sicher, da auch das freie Fett im Körper bleibt. Unter anderem ist die Nekrosengefahr (Absterben vom Gewebe) bei grösseren Flächen hoch. Diese Methode wird meistens bei kleinen Korrekturen nach der klassischen Liposuction angewendet.

Vorbereitung, Ablauf & Nachsorge

Zur Vorbereitung der Eingriffe muss immer ein Beratungsgespräch geführt werden. Ziel dieses Gesprächs ist die Abstimmung zwischen Wünschen der Patientin und den medizinischen Möglichkeiten. Eine genaue Untersuchung liefert außerdem eine exakte Vorstellung davon, welche Behandlungsmethode für diesen speziellen Fall geeignet ist. Mit Filzstift wird auf dem Körper der Patientin genau markiert wo wie viel Fett entnommen werden muss, um ein symmetrisches und harmonisches Gesamtbild zu erlangen. Der Ablauf selber erfolgt unterschiedlich, je nach verwendeter Methode. Bei der Liposuction und der Injektionslipolyse wird zur Unterstützung der Heilung des angegriffenen Gewebes für einige Zeit ein Mieder getragen. Bei diesen beiden Methoden sollte für einige Tage auf größere körperliche Anstrengungen und Sport verzichtet werden.

Risiken und Komplikationen

Die Liposuktion oder Laser-/Radiofrequenzassistierte Liposuction ist eine invasive Technik zur Entfernung von Reiterhosen. Deswegen gibt es bei dieser Methode auch das Risiko von Komplikationen. Normal ist die Bildung von Schwellungen und leichten Hämatomen. Auch können kleinere Blutungen entstehen. Diese Zustände sollten jedoch nach kurzer Zeit verschwinden. Aufgrund der Zusammensetzungen der Flüssigkeiten sollten keine Entzündungen entstehen.

In aller Regel treten keine Folgeschäden auf, wenn kein Behandlungsfehler vorliegt. In sehr seltenen Fällen können ungleichmässige Ergebnisse an beiden Oberschenkel entstehen, die problemlos gratis korrigiert werden können.


Dr. (VAK Moskau) med. Vadym Volpov

Facharzt FMH Dermatologie & Venerologie, Phlebologie SGP,
ästhetische Chirurgie (A), Lasermedizin SGML